Dürrbachau – Über einen stattlichen Scheck in Höhe von 10.000 Euro für das Lesecafé in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber (GU) in der Veitshöchheimer Straße, den Geschäftsführer und Chief of Finance (CFO) Falk Pewestorf von FLYERALARM kürzlich überreichte, freuten sich die Schülerinnen und Schüler der Montessori Fachoberschule, die dieses Projekt ins Leben gerufen haben.
Die fünf Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse hatten sich bereits im Schuljahr zuvor ehrenamtlich engagiert und ein Lesecafé in der GU in der Veitshöchheimer Straße geplant und umgesetzt. Mittlerweile vermitteln sie den Kindern dort zweimal wöchentlich für je zwei Stunden Spaß am Lesen und Lernen. Ziel ist es, den Kindern das Lernen in der Schule zu erleichtern und ihnen durch die gemeinsame Zeit Freude zu bereiten. Dies gelingt offensichtlich ganz wunderbar, denn die Kinder im Alter zwischen 2 und 11 Jahren erwarten die Lesecafé-Termine mit großer Vorfreude und erscheinen hierzu stets pünktlichst. Das Projekt Lesecafé wird in Kooperation mit dem Sozialreferat der Stadt Würzburg Fachbereich Integration, Inklusion und Senioren und der Regierung von Unterfranken als Betreiberin der Gemeinschaftsunterkunft durchgeführt.
Im Gespräch mit Sozialreferentin Dr. Hülya Düber, der Sachgebietsleiterin Flüchtlingsunterbringung und Integration der Regierung von Unterfranken Maria-Antonette Graber sowie Geschäftsführer und CFO Falk Pewestorf und Communication Managerin Joana Kraus von FLYERALARM schilderten die beteiligten Schülerinnen und Schüler die Erfahrungen aus ihrem Projekt. Mit welcher Begeisterung die Kinder in der GU dieses Angebot annehmen, wie sehr sie es genießen, dass sich Zeit für sie genommen wird. „Der Mittwoch ist immer der ruhigere Tag, hier werden gemeinsam Bücher angeschaut, es wird vorgelesen und bei Hausaufgaben unterstützt“, so Joelle Kurz, eine mitwirkende Schülerin. „Am Samstag gehen wir mit den Kindern dann meist nach draußen, es ist der action-Tag, wir spielen Fangen oder Fußball, oft unter Beteiligung der Eltern.“ Zum einen sei es schön, zu sehen, wie sehr sich die Kinder über diese Zuwendung freuen und sie davon profitieren, zum anderen sei es auch für die mitwirkenden Schülerinnen und Schüler des Projekts eine Hoffnung stiftende Erfahrung, dass man auch als „kleiner Mensch“ gesellschaftliche Veränderungen anstoßen kann, erläutert Ida Hock ihre Gedanken zum Projekt Lesecafé.
Dr. Hülya Düber bedankte sich herzlich für das Engagement der mitwirkenden Schülerinnen und Schüler. Man höre so oft, dass die jungen Menschen heutzutage kein Interesse mehr an gesellschaftlichen Entwicklungen haben, nicht mehr bereit seien, sich ehrenamtlich einzubringen. Das Lesecafé sei ein großartiges Gegenbeispiel. Auch Maria-Antonette Graber fand nur lobende und dankende Worte für das Engagement der Projektteilnehmer. Frank Pewestorf betonte, dass es Geschäftsführer Thorsten Fischer und ihm sehr wichtig gewesen sei, mit ihrer Spende der GU etwas Gutes zu tun. Er zeigte sich erfreut über das engagierte und unbefangene Herangehen der Jugendlichen an das Projekt – einfach mal machen.
Die Räumlichkeiten des Lesecafés haben Schülerinnen und Schüler aus dem Gestaltungszweig des FOS durch sechs bemalte Leinwände verschönert und für die Kinder einen ansprechenden Lern- und Leseraum gestaltet, in dem sie sich wohlfühlen. Fünf Leinwände befinden sich bereits im Lesecafé, die sechste, vor der sich alle beteiligten zur Scheckübergabe versammelten, wird in Kürze dort ihren Platz finden.
Eigentlich endet das Projekt Lesecafé im Februar 2023, da die beteiligten Schülerinnen und Schüler dieses Schuljahr ihr Fachabitur schreiben. Da natürlich alle Beteiligten großes Interesse an einer Weiterführung haben, haben sie bereits begonnen, Mitschülerinnen und -schüler der 11. Klasse für das Projekt zu begeistern und zu gewinnen, es also an die nächste Generation weiterzugeben.
BU: Strahlende Gesichter bei der Scheckübergabe (von li nach re): Zeynep Sen (Bildungskoordination für Zugewanderte Stadt Würzburg), Uschi Wagner (Schulleitung Montessori FOS), Michaela Schmitz (stellvertretende Schulleitung Montessori FOS), Dorette Jansen (Kunstlehrerin), Maria-Antonette Graber (Sachgebiet 14 Flüchtlingsbetreuung und Integration – Sachgebietsleiterin Regierung von Unterfranken), Falk Pewestorf (Geschäftsführer und CFO FLYERALARM), Joana Kraus (Communication Managerin FLYERALARM). Joelle Kurz, Ida Hock, Elias Rosenberger, Felix Weismann, Isell Kerbs, Joshua Raschke und Cornelia Timpf (Schülerinnen und Schüler der Montessori FOS) und Sozialreferentin Dr. Hülya Düber.
Foto: Petra Steinbach