Lindleinsmühle – Es ist ein eindrucksvolles Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis Würzburg: Das Nordbad an der Wolffskeel-Schule im Würzburger Stadtteil Lindleinsmühle. Heute wurde das neue Schul- und Vereinshallenbad eröffnet.
„Es ist etwas ganz besonderes, was hier entstanden ist“, betont Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Denn nachdem das alte Schulschwimmbad in der Lindleinsmühle in die Jahre gekommen war, planten Stadt und Landkreis ein gemeinsames Bad für Schule und Vereine im Würzburger Norden. Im Vordergrund stand dabei das Thema, Kindern und Jugendlichen das Schwimmen beizubringen. Denn rund ein Drittel der Kinder in Würzburg und Umgebung kann nicht Schwimmen. „Es war mir daher eine Herzensangelegenheit, dieses Projekt des Hallenschwimmbades zu unterstützen“, sagt Schuchardt. Ein Glücksfall sei dabei auch Alt-Landrat Eberhart Nuß gewesen, der sich dem gleichen Ziel verschrieben und finanzielle Mittel bereitgestellt habe. „Es war nicht immer ein einfaches, aber immer ein einvernehmliches Vorgehen“, unterstrich Schuchardt die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis.
Nach langen Planungsarbeiten wurde am 2. Mai 2019 der Bau mit dem ersten Spatenstich begonnen. Dr. Jochen Fritz vom gleichnamigen Planungsbüro erläuterte Details zum Neubau. Beim Bad werde nahezu ein Passivhaus-Standard verwirklicht. Weitere Herausforderungen, lagen für die Kranarbeiten in der Stromtrasse, die über dem Grundstück verläuft, sowie im Untergrund, der durch fast 200 Betonstopfsäulen gesichert wird. Das Bad hat modernste Technik im Inneren.
Die Gesamtkosten liegen derzeit bei voraussichtlich 8,5 Millionen Euro, von denen Stadt und Landkreis jeweils 2,8 Millionen Euro tragen werden. Weitere 2,5 Millionen Euro steuert der Freistaat Bayern aus dem FAG-Programm bei. Davon seien allein gestern 400.000 Euro als eine erste Auszahlung zur Finanzierung des Bades angewiesen worden, erklärt der unterfränkische Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann.
„Die Eröffnung des Wolffskeel-Bades ist ein gelungenes Beispiel, wie Stadt und Landkreis gemeinsam wichtige Projekte verwirklichen können. Das Bad ergänzt die Bäderlandschaft in unserer Region bestens und verfolgt als Schul- und Vereinsschwimmbad wichtige Ziele: Die Schwimmfähigkeit unserer Kinder und Jugendlichen zu verbessern sowie den Vereinen Raum für ihren Sport anzubieten, der dem Wettkampf und der Gesunderhaltung der Mitglieder dient. Ich wünsche allen, die das wunderschöne neue Schwimmbad nutzen, viel Spaß beim Bewegen, Planschen und Toben“, betont Landrat Thomas Eberth.
Die Freude über diesen Tag ist ihm anzusehen: „Mir war es nicht nur als Landrat wichtig, sondern vor allem auch als Vater, dass Kinder schwimmen lernen“, sagt der ehemalige Landrat Eberhart Nuß bei der Eröffnung. Deshalb unterstütze er die Schwimminitiative „Tauch nicht ab! Lern‘ Schwimmen“ und als er die Möglichkeit sah auch den Bau des Nordbades. Eine MHKW-Sonderausschüttung als Deckungsvorschlag aus dem Landkreis brachte die Finanzierung maßgeblich voran. Und: In Vorfreude auf die Eröffnung des gemeinsames Schwimmbades hatte sich Nuß bei einem Auslandsurlaub eine Badehose gekauft. Diese wurde, nachdem das Bad an Schulleiter Ingolf John übergeben war, direkt ausprobiert. Denn statt ein Band durchzuschneiden sprangen Schuchardt, Nuß und Ebert vom Beckenrand als erste Schwimmer im Stadt und Landkreis-Bad ins Wasser.
Bild Nordbad 1: Die Zuwendungen fließen (v.l.n.r.): Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann, Schulleiter Ingolf John, Landrat Thomas Ebert, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Altlandrat Eberhart Nuß mit der ersten Abrechnung. Foto: Christian Weiß