Dürrbach – Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach bei dieser Feierstunde ganz besonders die Jüngsten an. Die Enkelkinder von Karl Adam halfen bei der Enthüllung des Schilds am Platz, der nun den Namen des 2014 verstorbenen Großvaters trägt: „Heute ist ein besonderer Tag. Nach meiner Großmutter und nach meinem Großvater ist keine Straße und kein Platz bekannt. So bleibt im Stadtteil, in ganz Würzburg und durch die Suche im Internet auch weltweit euer Großvater in besonderer Erinnerung.

Besonders sind auch die Leistungen, die mit Karl „Charly“ Adam verbunden bleiben, allen voran sein Einsatz für den Rettungsdienst und die Feuerwehr: „Bei seiner Wahl 1977 war er einer der jüngsten, bei seinem Ausscheiden der dienstälteste Feuerwehrkommandant in ganz Bayern. Der Feuerwehrverein Unterdürrbach konnte in dieser Ära seine Mitgliederzahl von 70 auf über 650 steigern“, erinnerte Schuchardt an Adams Tat- und Überzeugungskraft. Die Feuerwehr wurde in seiner Amtszeit von einer kleinen „Dorffeuerwehr“ zu einer leistungsstarken, gut ausgestatteten und vernetzten Einheit mit aktiver Jugendarbeit und hilfreichen Angeboten für die Senioren.

Adam leistete zudem, unterstützt durch die ganze Familie, unzählige First-Responder-Einsätze. In manchen Jahren über 200, bei Tag und Nacht. Mehrere Menschenleben wurden so gerettet. Er initiierte auch die Einbindung des Ortspfarrers als Notfallseelsorger und eines in Unterdürrbach niedergelassenen Arztes als Feuerwehrarzt sowie die Kooperation mit der Johanniter-Unfallhilfe Würzburg zur gegenseitigen Unterstützung bei Ausbildung und Einsätzen.

Zum Platz zwischen Schule und der Feuerwehr waren neben Familienangehörigen auch zahlreiche Freunde und Weggefährten gekommen. Viele Jahre lang leitete Adam die Arbeitsgemeinschaft der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Würzburg als 1. Vorsitzender. Hinzu kamen noch weitere ehrenamtliche Tätigkeiten. So stand er beispielsweise auch an der Spitze des Bürgervereins Unterdürrbach.

Den Kommunalpolitiker Karl Adam würdigte neben Schuchardt auch Stadtrat Wolfgang Roth. In den Würzburger Stadtrat zog er erstmals im März 2000 als Nachrücker für die Würzburger Liste ein, die er 1989 mitgegründet hatte. Noch im selben Jahr wechselte er zur CSU und übernahm wenig später die Fraktionsgeschäftsführung. 2013 kehrte er zur Würzburger Liste zurück. Roth nannte Adam „eine Legende, die viel Gutes für das Dürrbachtal geleistet habe“ und freute sich, dass nun seine Tochter Claudia bei der CSU in die Fußstapfen des Vaters getreten sei. Die Stadträtin wiederum dankte im Namen der versammelten Familie um Witwe Mechthild und ihren Geschwistern Johannes und Katrin für die besondere Ehrung durch die Stadt. Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Platz anschließend mit einem Stehempfang stilgerecht eingeweiht.

Bild „Karl-Adam-Platz“
Unterstützung durch die Enkel-Generation: Oberbürgermeister Christian Schuchardt beim Festakt in Unterdürrbach. Hier hat es nun zwischen Schule und Feuerwehrhaus den „Karl-Adam-Platz“. Auf dem Zusatzschild ist von „Charly“ die Rede, wie der langjährige Feuerwehrkommandant und Stadtrat von vielen liebevoll genannt wurde. Bild: Georg Wagenbrenner