Unsere schöne Stadt hat ein Kernproblem im Bereich der Wohnsituation: Es gibt einfach zu wenige Wohnungen.
Gerade jetzt, mit Semesterbeginn werden wieder knapp 10.000 Neustudenten in Würzburg und im Umland eine Bleibe suchen. Die Kessellage der Stadt gibt den Planern nicht allzu viel Spielraum, um neue Baugebiete ausfindig zu machen und sie auszuweisen.
Klar gibt es durchaus einige Ideen, welche aber sensibel analysiert werden müssen, denn das Mikroklima der Stadt reagiert ebenso sensibel. Die wissenschaftlich festgestellten Frischluftschneisen, Bereiche, durch die im Sommer kühlere Luft in die Innenstadt einströmen kann, dürfen nicht leichtfertig verbaut werden. Ebenso gibt es wenig Spielraum in der Binnenverdichtung.
Aktuell gibt es im Würzburger Norden drei größere Bereiche, die auf Baulandnutzung geprüft werden: Der Rotkreuzhof, der Kühlenberg und Lengfeld. Wichtig hierbei ist, dass gleich zu Beginn sinnvoll geplant werden muss. Fragen wie Anbindung an Straßen und den öffentlichen Nahverkehr. Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und Bildungs- und Betreuungseinrichtungen müssen auch hier eine Rolle spielen. In diesem Zusammenhand ist natürlich auch die aktuell diskutierte „Stichstraße Steinlein“ zu sehen. Aber gerade hier zeigt sich auch, dass nicht immer weit im Voraus geplant wird. Hier gilt es mir allen Beteiligten zu sprechen und auch den Aspekt des Aktivspielplatzes nicht außer Acht zu lassen, ein Magnet für die Lindleinsmühle. Straßen verursachen eben meist mehr Verkehr, selten verringern sie ihn. So müssen auch Überlegungen in Versbach, eine Stichstraße Richtung Schnellstraße (IKEA) zu bauen, gut durchdacht sein. Gerne blendet man aus, dass auch ökologische Aspekte eine wichtige Rolle spielen. Nicht nur der Feldhamster im Würzburger Norden, sondern Ruhepunkte und Erholungsoasen müssen ihren Platz finden können, und sei es nur zum Hund ausführen auf den Feldern.
Um mehr Wohnraum zu erhalten, ohne mehr Freiflächen zu verdichten sollte man auch unkonventionelle Wege gehen, z.B. ist seit Jahren der Pratikerbaumarkt am Handelshof leerstehend. Hier könnte man Wohnraum schaffen ohne Natur zurückzudrängen und dies ist nur ein Beispiel für diverse Leerstände in Würzburg.
Die Zeit drängt, es fehlen jedes Jahr 400 Wohnungen mehr in Würzburg, dem gilt es als Chefsache entschieden entgegenzuwirken.