Würzburg – Etwa 250 Menschen aus 63 Nationen hat die Stadt Würzburg seit November 2015 neu eingebürgert. Oberbürgermeister Christian Schuchardt begrüßte die neuen deutschen Staatsangehörigen mit ihren Familien im Ratssaal der Stadt Würzburg bei einem kleinen Festakt: „Es geht nicht nur darum, Tests zu bestehen und die Formalien zu erledigen. Wir möchten Ihnen auch das Gefühl geben, in der Mitte der Stadtgesellschaft und in der Staatsbürgergemeinschaft angekommen zu sein.“
Es ließe sich hier auch mit ausländischem Pass leben, sagte er. „Aber dass Sie sich einbürgern ließen, zeigt, dass Sie hier Heimat und Identität gefunden haben.“ Migration sei legitim und eine positive Bereicherung für beide Seiten. Hier zitierte Oberbürgermeister Schuchardt den Bürgermeister von Lissabon. Mit diesem und 70 weiteren Bürgermeistern aus verschiedenen Staaten hatte sich Schuchardt am vergangenen Wochenende im Vatikan in der päpstlichen Akademie der Wissenschaften zum Thema Flucht und Asyl ausgetauscht: „Portugal war immer dann groß, wenn es eine internationale Seefahrernation war. Wenn es sich abschottete, war es klein und nicht erfolgreich.“
Würzburgs Geschichte sei von einer durchaus kriegerischen Vergangenheit vom Mittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg geprägt, habe daraus aber gelernt. „Würzburg engagiert sich für Frieden mit der Mitgliedschaft bei ‚Mayors for Peace‘, als Europapreisträgerstadt seit 1973 und mit seinen über zehn Partnerstädten.“ Das Erwerben der deutschen Staatsbürgerschaft bedeute auch, sich für diese Werte einzusetzen und von seinem Wahlrecht Gebrauch zu nehmen. „Wir alle sind aufgerufen, Frieden mitzugestalten. Bringen Sie sich ein in die Demokratie in dieser schönen Stadt, die Sie sich zum Leben ausgesucht haben!“, wünschte sich Schuchardt auch von den Neubürgerinnen und Neubürgern.
Die neu Eingebürgerten stammen aus den Ländern Ägypten, Äthiopien, Afghanistan, Albanien, Bolivien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, China, Elfenbeinküste, Dominikanische Republik, Ecuador, Eritrea, Frankreich, Georgien, Ghana, Griechenland, Großbritannien, Indien, Irak, Iran, Italien, Jemen, Kamerun, Kasachstan, Kenia, Kirgisistan, Kolumbien, Kongo, Kosovo/Serbien, Kroatien, Libanon, Litauen, Marokko, Mazedonien, Mexiko, Moldau, Nepal, Nigeria, Österreich, Pakistan, Peru, Philippinen, Polen, Rumänien, Russische Föderation, Schweden, Serbien, Spanien, Sri-Lanka, Südafrika, Syrien, Tansania, Thailand, Türkei, Tunesien, Ukraine, Ungarn, Usbekistan, Venezuela, Vietnam, Zypern. Die meisten wurden geboren in der Ukraine (25), der Türkei (18) und Rumänien (17)
BU: Oberbürgermeister Christian Schuchardt (erste Reihe Mitte) begrüßte gemeinsam mit dem Leiter und Mitarbeitern des Kommunalreferats die neu eingebürgerten Deutschen.
Foto: Claudia Penning-Lother